Zu Gast bei Pionieren - Pioneers Club

(v.l.n.r.) Eric Adelt ( Vorstandsmitglied des Marketing Clubs), Dr. Palle Klante (Co-Founder & CMO, Brandschutz-Zentrale.de), Kevin Pamann (Geschäftsführer, Pioneers Space GmbH), André Mielitz (Geschäftsführer Marketing Club OWL Bielefeld e.V.)Sebastian Siegbert (Co-Founder & Geschäftsführer, VanSite.eu)
25. Oktober 2021
Pioneers Club

Zu Gast bei Pionieren

Start-ups geben inspirierende Impulse

(Bielefeld, 25.10.2021) MC-Vorstandsmitglied Eric Adelt freute sich an diesem Abend über ein „volles Haus“. Der Marketing Club OWL Bielefeld war zu Gast im Pioneers Club – im Herzen der Bielefelder Altstadt. Alle Teilnehmenden hatten schon vom Pioneers Club gehört und waren sehr gespannt, Näheres zu erfahren. Außerdem berichteten zwei Gründer von ihren Geschäftsideen.

 

Im Juli 2017 öffnete der Pioneers Club, der mehr ist als „nur“ ein Co-Working-Space seine Pforten. 90 Unternehmen, Start-ups und Freelancer zählen zu den Mitgliedern – das sind rund 200 Personen. Regelmäßig finden interessante Veranstaltungen statt, bei denen Edukation und der Netzwerkgedanke im Fokus stehen. „Es gibt viele gute Gründe für eine Mitgliedschaft“, so Kevin Pamann, Geschäftsführer der Pioneers Space GmbH. Während für Start-ups Räumlichkeiten, Arbeitsplatz und das soziale Miteinander eine große Bedeutung haben, sind viele Unternehmen dabei, weil sie Netzwerk, Edukation und – ein ganz wichtiger Punkt – ihr Employer Branding vorantreiben möchten. „Denn die Suche nach jungen Talenten beschäftigt momentan alle Branchen“, betont Kevin Pamann. Und so können Bewerbungsgespräche in einem der vielen Räumlichkeiten des Pioneer Clubs stattfinden. Auch Freelancer schätzen den sozialen Aspekt, das Netzwerk und das Lernen voneinander. „Es ist eine besondere Atmosphäre“, erzählt Eric Adelt, der mit seinem Unternehmen ebenfalls Mitglied ist. „Es geht nicht in erster Linie um den Schreibtisch, sondern um den Austausch mit Menschen, die vielleicht ganz anders ticken als man selbst.“ „Ja, das ist der Spirit hier“, bestätigt Kevin Pamann. „Der Raum, den wir bieten, ist konkurrenzfrei und kooperativ.“

Und der Pioneers Club hat eine Vision. Er will nationales Aushängeschild für eine „15-Minuten-Stadt“ sein. Ein Ort, an dem Arbeit, Wohnen, Einkauf und Freizeit zusammenkommen. Und diese Idee wird mit dem Harms Markt, der direkt unter dem Club entsteht, kräftig befeuert. Denn die Pioneers Space GmbH ist Betreibergesellschaft der neuen Markthalle. Insgesamt 23 Stände auf über 1.500 m² sollen für jeden Geschmack das richtige kulinarische Angebot bieten.

 

Start-up-Spirt

Eine Vision hatte auch Dr. Palle Klante, der in seinem unterhaltsamen Vortrag mit einem Feuerlöscher „bewaffnet“ die Bühne des Pioneer Clubs betrat. Bei der Geschäftsidee der Brandschutz-Zentrale.de stehen Feuerlöscher im Mittelpunkt. „Jeder braucht sie und wir wollten Notwendiges einfach machen“, skizziert Dr. Palle Klante die ersten Überlegungen. Kennengelernt hat er seinen Co-Founder in der Founders Foundation, der dort als Projektmanager arbeitete. Alexander Rüsing hatte dann auch die zündende Idee. Als er am Flughafen darauf wartete, dass sein Flug aufgerufen wurde, fielen ihm die vielen Feuerlöscher an jeder Säule auf. Mit der Frage „Wie funktioniert das eigentlich mit den Wartungen und gibt’s das auch schon digital?“ war die Idee für ein Start-up geboren. Die beiden Branchenfremden – Dr. Palle Klante ist Informatiker und war u. a. als Geschäftsführer bei der Digitalagentur Pixelpark in Bielefeld und bei der Weidmüller Gruppe als Leiter Globales Marketing und Kommunikation tätig – haben den komplexen Markt mit vielen Regularien eingehend beobachtet und kamen auf die Idee, „Feuerlöscher as a Service“ anzubieten. Ihre Zielgruppe sind kleinere Unternehmen mit fünf bis sieben Löschern. Die werden im Abo angeboten und regelmäßig alle zwei Jahr ausgetauscht, ohne dass der Kunde sich darum kümmern muss. Der Kunde wählt ein Gerät aus, das wird zugestellt, er muss es einmalig positionieren und bekommt nach zwei Jahren ein Austauschgerät zugeschickt. Nach ein paar Tagen kommt eine Mail, das alte Gerät wieder in den Karton zu packen und zurückzuschicken. Die zurückgeschickten Löscher werden von einem externen Dienstleister zentral gewartet. „Das ist ein planbarer Aufwand für die Unternehmen, die somit keinen Prüftermin mehr versäumen“, skizziert der promovierte Informatiker den für die Kunden einfachen Ablauf. Seit 2019 hat die Brandschutz-Zentrale.de viele tausend Kunden gewonnen und so gut wie keine Kündigungen hinnehmen müssen, denn das Geschäftsmodell überzeugt – und zwar deutschlandweit. Das Team ist mittlerweile auf 13 Köpfe angewachsen. 

 

Wertvoller Blick von außen

Auch Sebastian Siegbert, Co-Founder & Geschäftsführer von VanSite.eu hat mit seinen Mitgründern sein Start-up als Branchenfremder gegründet. Nach dem Studium wollte er 2019 einfach mit dem Camper los. Wildcampen in Skandinavien war das Ziel. Doch statt Natur und Ruhe traf er entweder auf teure und überfüllte Campingplätze oder die „Geheimtipps“ zum Wildcampen waren schon von anderen Campern besetzt. An der Uni sprach er mit Maximilian Buschmeyer. Schnell stellten sie fest, dass auch Max passionierter Camper ist und vor einem ähnlichen Problem stand wie Sebastian. Daraus entstand die Idee zu VanSite.eu: Eine App, die naturnahe Stellplätze von privat anbietet – legales Wildcampen also. „Das ist eigentlich wie Airbnb für Camper“, bringt Sebastian Siegbert es auf den Punkt. „Einfach Plätze in der App suchen, buchen und bezahlen.“

550 Stellplätze sind mittlerweile in der App zu finden. „Das funktioniert gut“, freut sich der Geschäftsführer. „Wir haben 99 Prozent positive Bewertungen.“ Für die Vermittlung nimmt  VanSite.eu 15 Prozent des Stellplatz-Preises, den die Vermieter selbst bestimmen. Die Bezahlung für die Kunden erfolgt über Kreditkarte oder Lastschrift.

Camping ist ein boomender Markt. Allein wenn man sich die Vielzahl an Neuzulassungen an Reisemobilen in den letzten zwei Jahren anguckt, wobei die Corona-Pandemie als Katalysator fungierte. Auch der Markt an potenziellen Gastgebern ist riesig, wie zum Beispiel Landwirte, die ihre Flächen als Stellplätze anbieten könnten. „Wir sind zwar Branchenfremde, weil keiner von uns aus der Touristik kommt“, beschreibt Sebastian Siegbert das Team“, aber drei von fünf sind leidenschaftliche Camper und damit Teil der Zielgruppe.“

Im Anschluss an die Vorträge gab es noch sehr viel zu besprechen. Alle Teilnehmenden waren im regen Austausch – ein spannender Club-Abend in Präsenz.

 

Text: Eike Birck

Fotos: Sarah Jonek

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