Thorsten Piening ist seit über 20 Jahren erfolgreich im Online-Marketing tätig. 2017 hat er gemeinsam mit Tristan Niewöhner „persomatch“ gegründet. War schon seinerzeit der Fachkräftemangel klar erkennbar, so wurde die Situation durch die Corona-Pandemie noch einmal verschärft, weil die Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte aus Europa fehle. Der 47-Jährige berichtet von verzweifelten Aktionen von Unternehmen, um auf sich aufmerksam zu machen, wie z. B. Stellenanzeigen am Schwarzen Brett des Supermarktes, auf Lieferwagen oder auf dem Pizzakarton. Dabei sei die Lösung des Problems recht naheliegend. „Jeden Monat bedient Google mehr als 70.000.000 Suchanfragen zum Thema Jobs alleine in Deutschland. Der beste Weg, um gute Bewerbungen zu erhalten ist es daher, die Stellenangebote auch genau dort zu präsentieren, wo sie gesucht und gelesen werden“, erklärt Thorsten Piening.
Bereits heute nutzen 73,2 % der Bewerber*innen Google für die Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung. Bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind es sogar bereits 84,3 %. Tendenz steigend.
Kometenhafter Start in den Markt
Im Mai 2019 ist Google for Jobs vollumfänglich gestartet, wurde beinahe über Nacht zum Marktführer als trafficreichster Kanal und ließ die üblichen Verdächtigen wie StepStone oder indeed hinter sich. Die rasante Entwicklung – mittlerweile ist Google for Jobs in 120 Ländern und 8 Sprachen verfügbar – lässt den Schluss zu, dass Google die Marktposition weiter ausbauen wird. Wenn Unternehmen über Google mit ihrem Stellenangebot erfolgreich sein wollen, müssen sie diese für Google optimieren, das bedeutet zum einen „mobile first“ und zum anderen die Bereitstellung von strukturierten Daten. Immer mehr Bewerber informieren sich via Smartphone über Jobangebote. Deshalb müssten die Ladezeiten deutlich beschleunigt werden, 6-7 Sekunden seien bereits zu lang. Das Angebot muss auf allen Endgeräten gut lesbar sein und es sollten so viele Daten wie möglich zur Verfügung gestellt werden, wie z. B. Einsatzort, Jobtitel, Art und Umfang der Tätigkeit, Gehalt etc. Auch Aktionselemente wie beispielsweise eine Reminder-Funktion oder die Möglichkeit, Bookmarks zu setzen, sind hilfreich. Um zu prüfen, wie optimal die Daten aufbereitet sind, kann ein Data Testing Tool genutzt werden. Die Anzeigenschaltung bei Google ist zunächst kostenfrei. Thorsten Piening vermutet, dass Google erst eine Marktdurchdringung erreichen will und Kosten erst später – der Online-Marketing-Experte vermutet 2024 – anfallen werden. Bislang haben weder die Bundesagentur für Arbeit noch StepStone oder indeed eine Listung bei Google angestrebt. Mit dabei sind: LinkedIn, Xing, Facebook, stellenanzeige.de, meinestadt.de und Monster.
Stellenangebote direkt bei Google schalten
„persomatch bietet aktuell den weltweit ersten und einzigen Customer Self Service, um Stellenanzeigen direkt bei Google zu schalten“, sagt Thorsten Piening. Der Kunde bucht direkt online oder nutzt den Buchungsservice von persomatch. Die Software erstellt automatisiert eine digitale Stellenanzeige. Die Stellenanzeige wird automatisch über Indexing API an Google for Jobs
und den Google Index (SEO) übermittelt. Im nächsten Schritt erfolgt das automatische Setup des Google Ads Kontos, der Kampagnen, Anzeigengruppen, Keywords und des Targetings. Ein Algorithmus optimiert kontinuierlich die Kampagnen mittels Machine Learning. Der Kunde erhält die Bewerbungen und umfangreiche Statistiken zum Erfolg der Stellenanzeige.
Durch den intelligenten und selbstlernenden Algorithmus in Kombination mit dem dedizierten Targeting werden genau die Kandidaten angesprochen, die für das Stellenangebot relevant sind. Dabei leitet persomatch die Bewerber entweder direkt auf die eigene Karriereseite des Unternehmens bzw. auf das Stellenangebot oder auf die eigens optimierte Stellenanzeige von persomatch.
Fazit: Insgesamt sei der große Vorteil, dass die Stellenangebote über Google Ads, Google SEO & Google for Jobs bei Google sofort auffindbar seien. Es bedürfe keiner Vorlaufzeiten und die Einrichtung sei vollständig automatisiert. Die Optimierung über Machine Learning stelle sicher, dass nur relevante Kandidaten angesprochen werden. Das Targetierung bewirke maximale Budgeteffizienz.
Text: Eike Birck
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