(Bielefeld, 7. November 2016). Die Anpassungsfähigkeit an die Anforderungen der jeweiligen Zeit muss fest im Unternehmen verankert sein, wenn es – wie Gundlach – vor mehr als 150 Jahren gegründet wurde. Heute heißt die Herausforderung: Digitalisierung. „Ich kann auch nicht sagen, wo die Reise beim Thema ‚Digitalisierung‘ insgesamt noch hingeht, aber ich kann Ihnen berichten, was wir in unserer Unternehmensgruppe bisher gemacht haben“, erklärte Paul von Schubert, Geschäftsführer der Gundlach Holding GmbH & Co. KG, vor dem Marketing Club OWL Bielefeld.
„Wir haben diesen Prozess bei Gundlach auf zwei Säulen gestellt: die Digitalisierung in den Geschäftsprozessen und die Digitalisierung des Geschäftsmodells.“ Insbesondere für den Geschäftsbereich Packaging ist hier unternehmerisches Fingerspitzengefühl gefragt, um die Menschen im Betrieb mitzunehmen. Bei einer durchschnittlichen Zugehörigkeit von fast 30 Jahren braucht es Zeit und eine Politik der kleinen Schritte. Einer dieser Schritte ist beispielsweise die Vorgabe, dass jede Neuinvestition mindestens zehn Prozent Digitalisierungsfortschritt bringen muss. „Uns ist es wichtig, dass wir technologisch an der Spitze stehen“, sagt Paul von Schubert. Im Juli 2017 wird deshalb die erste digitale Prägemaschine Europas in der Produktion in Oerlinghausen aufgestellt.
Ergänzt werden diese sukzessiven Veränderungen durch neue Geschäftszweige. „Wir haben uns gefragt, wie wir das Geschäftsmodell von Online-Druckereien für uns nutzen können“, so von Schubert. Ergebnis dieser Überlegungen ist die Neugründung der Online-Plattform BOXXIMO. Hier können Kunden ihre Verpackungen selbst gestalten und in geringer Stückzahl bestellen. Diesen Overnight-Service in die bestehenden Prozesse einzugliedern, war nicht gelungen. „Es ist leichter, auf der grünen Wiese neu zu planen, schwerer dort, wo es etwas zu verteidigen gibt.“
BOXXIMO ist nur eines der Unternehmen des Geschäftsbereiches „Process Intelligence“, den Gundlach seit rund 15 Jahren kontinuierlich ausbaut. Um den Entwicklungen des Marktes nicht hinterherzulaufen, hat man sich die Frage gestellt: „Wie können wir unser Produkt erhalten und im neuen – digitalen – Gewand auf den Markt bringen?“ Gundlach hat sich entschlossen, die digitale Expertise auszubauen. Digitaler POS, Mobile-Ad-Tech und Industrie 4.0 sind die neuen Kompetenzen der Gruppe. „Da steckt noch viel Wachstumspotenzial drin. Der mobile Werbemarkt hat ein Potenzial von rund 20 Milliarden Euro in Deutschland und rund 500 Milliarden weltweit“, hob Paul von Schubert hervor.
Heute definiert sich die Gundlach-Gruppe, die ihren Schwerpunkt traditionell in der Verpackungsindustrie und im Verlagswesen hat, als „ein familiengeführtes Medienunternehmen, das den digitalen Wandel aktiv gestaltet. Mit der Digitalisierung der Industrie, digitalen Inhalten und der Software.“
Text: Martina Höke
Fotos: Timo Blaschke
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