(Bielefeld, 12. Oktober 2016). Vegetarisch oder vegan, glutenfrei oder doch besser ohne Zucker? Essen dient nicht mehr nur der bloßen Nahrungsaufnahme, sondern ist längst wechselnden kulturellen und gesundheitlichen Trends unterworfen. Essen ist ein Lifestyle-Thema und die eigene Mahlzeit wird sogar in den Social Media geteilt. In den Medien werden Verbraucherformate mit investigativem Tenor immer beliebter, Lebensmittelskandale und Ernährungsratgeber beeinflussen die Konsumentinnen und Konsumenten. Und wie reagiert die Nahrungsmittelindustrie?
Bei der Gemeinschaftsveranstaltung des MC OWL Bielefeld mit dem Marketing Club Münster/Osnabrück skizzierte André M. Steeg, Hauptabteilungsleiter Marketing TK der Dr. August Oetker KG, wie sich die Weltmarke Dr. Oetker zu diesem stetig wechselnden Konsumverhalten positioniert. Unter dem Titel „Nachhaltigkeit und Ernährung – wie die Veränderung der Gesellschaft unser Essverhalten beeinflusst“ schlug Steeg zu Beginn den Bogen über mehr als ein halbes Jahrhundert gesellschaftlicher Veränderung hin zu den heutigen „Megatrends Urbanisierung, Digitalisierung, Informationstransparenz, Ressourcenknappheit und Ökologisierung“.
Dabei stellte er angesichts von Massentierhaltung, immer weiter sinkender Lebensmittelausgaben und sinkenden Gewinnmargen des Handels auch die Fragen: „Was machen wir da eigentlich? Ist das alles noch ethisch vertretbar?“ Fragen, die sich auch viele Verbraucher stellen. Deshalb sieht der Marketingleiter den Willen nach „möglichst großer Ressourcenschonung, gesunder Ernährung“ und den Wunsch, „einen eigenen Beitrag zur Verbesserung der Welt zu leisten“ auch für die Zukunft als bleibende Einflüsse in der Ernährungsentwicklung.
Natürlich verschließt sich Dr. Oetker dieser Entwicklung nicht. Auf jeden Trend aufzuspringen, entspricht allerdings nicht der Markenphilosophie des Hauses. Die starke Marke Dr. Oetker unterscheidet sich mit einer minimalen Floprate von unter 10 Prozent deutlich vom Branchendurchschnitt. Damit dieses Vertrauen in die Marke erhalten bleibt, werden neue Produkte nur mit äußerster Sorgfalt in den Markt eingeführt. „Wir machen das nur dann, wenn wir von einem Produkt überzeugt sind“, betonte André M. Steeg.
Am Beispiel der Sparte TKK Pizzen illustrierte er, welchen Beitrag Dr. Oetker in seiner Produktentwicklung zu diesem Thema bisher geleistet hat. Neben einem Anteil von 30 Prozent vegetarischer Pizzen innerhalb des Sortiments ist das die Entwicklung und Neueinführung der „Veggie“ Pizza im September 2015. Unter der Bezeichnung „Veggie“ haben sich am Markt mittlerweile Lebensmittel etabliert, die Fleischersatzprodukte beinhalten. Was bei den Fleisch- und Wurstwarenherstellern begann, setzt sich mit Erfolg auf dem gesamten Nahrungsmittelsektor und in der Fastfoodbranche fort.
Bei einer Führung durch die multimediale Ausstellung der Dr. Oetker Welt erfuhren die Mitglieder der beiden Clubs im Anschluss an den Vortrag Aktuelles und Historisches aus der Geschichte der Marke Dr. Oetker.
Text: Martina Höke, Bielefeld
Fotos: Susanne Freitag, Bielefeld
Kommentare zu den Veranstaltungen sind den Mitgliedern des Marketing Clubs OWL Bielefeld vorbehalten.