Kommunikation und Media 2020 – Wie sich mit den Medien auch die Anforderungen wandeln

„Anders, frischer, digitaler denken, das kann OWL gut gebrauchen und deshalb ist der Pioneers Club die passende Location“, befand Mirco Welsing, Beirats-Mitglied des Marketing Clubs, der die Mitglieder und Gäste bei der ersten Veranstaltung begrüßte.

Hauptredner des Abends war aber Markus Biermann, der zunächst im Kurzdurchlauf seine eigene Biografie und die von Crossmedia skizzierte. Seinen persönlichen Werdegang stellte er unter das Motto „Glück gehabt“, der Erfolg von Crossmedia beruht dagegen auf Planung und einer klaren Linie: differenzierte und unabhängige Kommunikationsberatung. „Wir sind die einzige globale Media-Agentur mit deutscher Prägung und Ingenieurskunst und amerikanischem Pioniergeist und Pragmatik“, so der Inhaber der Agentur, die 2018 mit dem deutschen Mediapreis ausgezeichnet wurde.

Vor 20 Jahren als eine der ersten Digitalagenturen in Deutschland gestartet, verfügt Crossmedia über einen breiten Erfahrungshorizont. Die unabhängige, inhabergeführte Mediaagentur betreut mehr als 90 Kunden, davon viele aus dem Mittelstand und dem B2B-Bereich. Zurzeit entwickeln rund 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an acht verschiedenen Standorten im In- und Ausland – Bielefeld zählt auch dazu – Kommunikations- und Mediakonzepte für Kunden aus unterschiedlichen Branchen. Das Leistungsspektrum ist umfassend und ein Media-Fullservice, aber auch spezielle Expertisen wie Influencer Marketing gehören dazu.

Dass sich die Medienlandschaft in den letzten Jahren signifikant verändert hat, weiß Markus Biermann daher aus erster Hand. Die digitalen Werbeaufwendungen wachsen, Google und Facebook dominieren den Markt, und Netflix, Amazon Prime und Co. erobern gerade bei der jungen Zielgruppe immer mehr Zuschauer und Reichweite. Doch wie stellt sich diese Entwicklung aus der Sicht einer international agierenden Mediaagentur dar? Welche Bedeutung und Funktion haben die tradierten Medien? Welche Stärken und auch Schwächen hat Digitalmarketing? Und welche Faktoren sind für einen zielführenden Medieneinsatz unerlässlich?

Die schlechte Nachricht zuerst. „Trotz der vielfältigen Möglichkeiten des modernen Marketings ist die Kampagnen-Effektivität auf einem Allzeit-Tief“, so der Experte. „Die Spendings explodieren, während Käuferreichweiten einbrechen.“ Die gute Nachricht und ein Teil der Lösung des Problems: Es wird eine Renaissance der Marke geben. „Klassische Markenkommunikation ist immens wichtig“, ist Markus Biermann überzeugt. „Nur auf Clickrates zu gucken, ist zu kurzfristig gedacht.“ Ausschließlich auf einem Kanal zu senden, bewährt sich seiner Erfahrung nach ebenfalls nicht. Erforderlich ist ein Medienmix. „Aber vor allem braucht man eine Marke als emotionales Fundament, die auf lange Sicht aufgebaut wird“, unterstreicht der Crossmedia-Gründer.

Mit einem Beispiel aus der Praxis („heycar“) schloss Bernd Wild (Client Service Director bei Crossmedia) den Vortrag ab. Sein Fazit: „Brand-Marketing schlägt Performance-Marketing in der Umsatz-Wirkung.“

Text: Stefanie Gomoll

Fotos: Timo Blaschke