Klage verloren – Bekanntheit gewonnen! Der Gerichtssaal als Werbeplattform

Prof. Dr. Uwe Rössler, Präsident des Marketing Clubs OWL Bielefeld (l.), und Dr. Kevin Kruse, BRANDI Rechtsanwälte Partnerschaft mbB, in der Ehemaligen Miele-Villa, dem Gütersloher Sitz der international tätigen Sozietät.
22. Februar 2016
Ehemalige Miele-Villa

Wenn zwei sich streiten …

(Bielefeld, 22. Februar 2016). Die Öffentlichkeit schaut ganz genau hin, wenn vor Gericht bekannte Namen fallen. Rechtsstreitigkeiten werden da schnell zu einem medialen Großereignis und selbst ein verlorener Prozess kann ein echter PR-Coup sein – oder aber einen beträchtlichen Imageschaden für Unternehmen und Personen nach sich ziehen. „Das muss ein Anwalt im Kopf haben, wenn er berät“, sagt dazu Dr. Kevin Kruse.

Der Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz und Partner bei BRANDI Rechtsanwälte, illustrierte den Mitgliedern des Marketing Clubs OWL Bielefeld am 22. Februar 2016 mit unterhaltsamen Fallbeispielen das Phänomen „Klage verloren – Bekanntheit gewonnen!“

Seit 14 Jahren vertritt er Unternehmen in den Bereichen Marken-, Patent- und Wettbewerbsrecht und beobachtet die Reaktionen der Medien. Wer aus einem Rechtsstreit nicht mit einem ramponierten Image herausgehen will, sollte sich laut Kruse vor Prozessbeginn Strategien im Umgang mit den Medien zurechtlegen und seine PR professionell begleiten lassen.

Wenn „David vs. Goliath“, „Brangelina vs. den Rest der Welt“ oder „Don Quijote vs. die Windmühlen“ kämpfen, dann ist das Interesse der Öffentlichkeit garantiert. Wer kennt nicht den „Bärchenstreit“ zwischen Lindt und Haribo oder hat nicht schon von Flecki und Paula gehört. Marketing-Erfolge sind das in jedem Fall – und nicht nur für die Prozessgewinner.

Dass ein gewonnener Prozess nicht zwangsläufig ein guter Ausgang ist, zeigt ein prominentes Beispiel aus der Rubrik „Klage gewonnen, aber die Welt lacht“: die Haarfarbe von Altkanzler Helmut Schröder. Viele PR-Fachleute hätten hier sicher abgeraten, eine Behauptung über gefärbtes Haupthaar derart in den Fokus der Medien zu rücken.

Wer also mit einer guten Strategie die Medien beeinflussen und etwas für seine Marke tun will, der sollte sich vor Prozessbeginn mit dem Thema Öffentlichkeit auseinandersetzen und im engen Schulterschluss von Anwalt, Mandanten und PR-Fachleuten einen Prozess- und Medienplan erstellen. Dazu gehören professionell erstellte Pressemitteilungen, gutes Fotomaterial und ein konsequentes Wording aller Beteiligten. „Man kann als Anwalt auch nicht jeden Mandanten interviewen lassen“, schmunzelte Dr. Kevin Kruse.

www.brandi.net

Text: Martina Höke
Fotos: Sandra Kreutzer

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