DIE KLAPPE 2018

Vorstandsmitglied Eric Adelt (links) und Beiratsmitglied Mirco Welsing (rechts) freuen sich, das neue Format "DIE KLAPPE im CinemaxX" präsentieren zu können. Foto: Esther Baumann
10. Dezember 2018
CinemaxX Bielefeld, Ostwestfalenplatz 1, 33613 Bielefeld

Filme eines Jahres

Die Resonanz zur Abschlussveranstaltung des Marketings Clubs OWL Bielefeld war zur Freude von Vorstandsmitglied Eric Adelt groß. Viele Gäste und Mitglieder waren gespannt auf die besten Werbefilme des Jahres. Bewegtbilder werden als Marketinginstrument immer wichtiger. Und die Werber haben sich in der Tat eine ganze Menge einfallen lassen.

105 Minuten jagte ein prämierter Film den nächsten. Seit 1980 ist DIE KLAPPE der wichtigste Preis für deutschsprachige Werbefilme. Dabei wurde an diesem Abend im Cinemaxx die ganze Bandbreite der Emotionen angesprochen. Witzig, bewegend, überraschend. Einige mit Promifaktor, wie der in bester Tatort-Manier produzierte Film der Quirin Privatbank mit Ulrich Tukur in der Hauptrolle. Oder auch sehr selbstironisch wie die Berliner Verkehrsbetriebe, die in ihren Clips mutig und offensiv alle Beschwerden ihrer Fahrgäste aufnehmen und ausgesprochen witzig verarbeiten. Zum Schluss die Botschaft als Charmeoffensive an die Kundschaft: „Weil wir dich lieben“. Unerwartet auch der Clip von bekifften Vögeln auf der Stromleitung von EnBW Energie Baden-Württemberg. Das hätte man dem süddeutschen Stromversorger so nicht zugetraut. Gewohnt kurz und knackig kommt Ikea daher. Die Familie beim Weihnachtsfest. Das kleine Mädchen fragt: „Wo ist Opa?“ Und erhält die Antwort, er sei an einem besseren Ort. Kurze Schockstarre, dann. „Ich meine an einem besseren Platz. Und so schläft der Opa zufrieden etwas abseits auf einem Sofa des schwedischen Möbelhauses – und schreckt zum Ende des Festes hoch.

Seht interessant war auch das Konzept der Barmer, die in langen Gesprächen ältere Menschen von ihrem Rezept, gesund zu bleiben erzählen lassen. Wie zum Beispiel der 100-jährige Maler Gerhard Finke, der mit hinreißender Berliner Schnauze berichtet, dass er an heute denkt – und ein bisschen an übermorgen. Oder Trainer-Legende Rudi Gutendorf, genannt Rudi Rastlos, der mehr Vereine trainiert hat als jeder andere und mit über 90 Jahren noch immer am Spielfeldrand steht und für den Fußball brennt. Auch VW ging mit „Kinderträume“ mutig in die Offensive und zeigte strahlende Augen der Jüngsten beim Anblick von Porsche, Bugatti und anderen hochpreisigen Sportwagen. In der letzten Szene geht ein Junge – magisch angezogen von einer Luxuskarosse – über die Straße. Die Bremsautomatik des herannahenden VW rettet ihm ganz undramatisch das Leben. Der Junge hat das Fahrzeug nicht einmal bemerkt. Dazu der Slogan: Kaum ein Kind träumt von einem Volkswagen. Hört nicht auf zu träumen.“

Gold gab's übrigens für „Der deutscheste Supermarkt“. Mit der Aktion setzte Edeka ein Statement gegen Rassismus und für Vielfalt. Ein Händler im Hamburg hatte fast alle Regale ausgeräumt und stattdessen alarmierende Botschaften platziert – etwa „So leer wären unsere Regale ohne Ausländer“. Darüber berichteten nicht nur deutsche Medien, sondern BBC, CNN, Le Soir und viele andere. Für viel Heiterkeit im Publikum sorgten auch die drei Aufklärungsfilme des Bundesamtes für Gesundheit – Safer Sex wird anhand der Leerung eines Aquariums, beim Bohren und Wursten wunderbar humorvoll und lakonisch dargestellt. So viel Witz hätte man von den Eidgenossen nun wirklich nicht erwartet.

Ein rundherum gelungener Abschluss eines ereignisreichen Marketingjahres. Wir freuen uns auf 2019 und viele neue kreative Werbetools – natürlich auch in Form von Bewegtbildern.

 

Text: Eike Birck

Fotos: Esther Baumann

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