360° Immobilienmarketing - Herausforderungen aus Sicht eines Shopping-Center-Betreibers

(Bielefeld, 27. Juni 2016). „Noch vor wenigen Jahren konnte man mit dem Grundriss für ein neues Shopping-Center und einer Projektbeschreibung in ein Gespräch mit einem Interessenten gehen – und kam nicht selten mit einem unterschriebenen Mietvertrag zurück. Das geht so heute nicht mehr“, schildert Yvonne Paßgang die völlig veränderten Bedingungen für ihr Geschäft.

Yvonne Paßgang ist Director Corporate Communications in der ECE Projektmanagement GmbH & Co. KG mit Sitz in Hamburg. Am 27. Juni 2016 war sie nach Bielefeld gekommen, um auf der Gemeinschaftsveranstaltung von Marketing Club OWL Bielefeld und IHC Industrie- und Handelsclub Ostwestfalen-Lippe über „360° Immobilienmarketing – Herausforderungen aus Sicht eines Shopping-Center-Betreibers“ zu berichten. Für die Region war der Abend besonders interessant, denn der europäische Marktführer im Bereich Shopping-Center baut derzeit das LOOM Bielefeld, das im Herbst 2017 mit 110 Shops auf insgesamt 26.000 Quadratmetern Verkaufsfläche eröffnen wird.

Auch wenn das hiesige Management mit dem Stand der Vermietungen in Bielefeld ausgesprochen zufrieden ist, müssen sich die Entwickler und Betreiber von Immobilien- und Shopping-Centern deutlich mehr Gedanken um Mieter, Investoren, Talente und Besucher machen als noch vor zehn Jahren. Das gilt sowohl für die B2B-Bereiche Corporate Marketing und Projekt Marketing als auch für den Bereich B2C, das Marketing der einzelnen Center in Richtung Kundinnen und Kunden.

Nach einer umfassenden Wettbewerbsanalyse hat sich das 1965 von Werner Otto gegründete Immobilienunternehmen deshalb auf die Suche nach den eigenen Innovationspotentialen gemacht und sie unter dem Dach „Ideas to Innovations“ in fünf Innovationscluster gebündelt. In den Clustern Advanced Properties, Market Intelligence, Futur Shopping, Sustainable Solutions und Team Excellence werden nun neue Ideen aus allen Richtungen zusammengetragen und ständig überprüft. Konzepte werden entwickelt und getestet – und manchmal auch wieder verworfen.

In der Planung sind ein Innovation Space als Ideenpool, neue Forschungskooperationen oder die Auslobung eines Innovations Adwards. Zwei moderne Center betreibt die ECE bereits als Futur Labs, in denen neue Services und Dienstleistungen ausprobiert werden, darunter viele technisch getriebene Innovationen wie „Car Finder“, Center-Apps oder „Same-day-delivery“.

Auch im Projekt Marketing wird nach neuen Wegen gesucht. Neben den unabdingbaren Klassikern Internetseite oder Center-Broschüre macht die ECE 2016 in Singen den Probelauf mit einem Virtual Reality-Konzept, bei dem das Center im Gespräch mit potentiellen Mietern mittels Film und iPad vorgestellt wird. Es ist also noch viel Spannendes zu erwarten in den derzeit 196 Centern, denn, so Yvonne Paßgang: „Wenn wir eines können, dann ist es, aus einem notleidenden Center ein exquisites zu machen!“

www.ece.de

Text: Martina Höke
Fotos: Susanne Freitag