Begrüßt wurden die Mitglieder und Gäste des MC im neuen Besucherzentrum der Sparrenburg, das vom Land NRW mit 700.000 Euro gefördert wurde. Bis zu 51.000 Besuche kann die Sparrenburg jedes Jahr verzeichnen und mit dem neuen Portal, das von der Bielefeld Marketing GmbH betrieben wird, hofft man auf weiter steigende Zahlen. Der Betrieb der Besucherzentren auf Sparrenburg und Johannisberg sowie der Touristinformation am Rathaus fällt in einen der sechs Geschäftsbereiche, den Tourismus, erläuterte Knabenreich die Struktur der Bielefeld Marketing GmbH. Dazu gehören außerdem das klassische Stadtmarketing, Veranstaltungsmanagement mit Stadtfesten und -märkten, das Citymanagement mit Shoppingevents und Stadtentwicklung, das Kongressbüro sowie das Wissenschaftsbüro, das GENIALE, FameLab und Hochcampus betreut.
„Stadtmarketing ist eine gesellschaftliche, eine politische Tätigkeit“, bei der es sehr unterschiedliche Auffassungen der verschiedenen Akteure darüber gibt, was Stadtmarketing leisten kann und soll, so Knabenreich. Die Schwerpunkte der Ausrichtung einer Stadt seien schließlich in den Themenfeldern anzutreffen, auf die sich die relevanten Akteure der Stadt einigen. Zunächst habe er vor, bewährte Konzepte weiterzuentwickeln, zu überprüfen und – wo möglich – zu verbessern. Die Kommunikationswege allerdings werden sich nach dem Jubiläumsjahr 2014, auf das sie ausgerichtet waren, deutlich verändern. Auch die Bielefeld-Verschwörung sei jetzt endgültig abgehandelt, erklärte der neue Chef: „Für Bielefeld steht die Entwicklung einer neuen Strategie an.“
Anders als bei unternehmerischen Neuorientierungen im Marketing gebe es für eine neue Strategie der Marke Bielefeld kein Budget. Dennoch habe er es sich zum Ziel gesetzt, im Sommer 2015 mit der Arbeit an der Markenbildung zu beginnen und im Frühjahr 2016 ein neues Konzept zu präsentieren. Gesucht wird: das Alleinstellungsmerkmal von Bielefeld.
Dazu gab es in einer regen Diskussion eine Vielzahl von Vorschlägen der Marketeer: die Hidden Champions der Region, die gute innerdeutsche Anbindung, Bielefeld als Kultur- und Wissenschaftsstandort, als hervorragende Gesundheitsregion oder Standort der Diakonie. Und als Stadt, in der Unternehmen davon profitieren, dass junge Fachkräfte gerne dorthin zurückkehren, wenn sich die Großstädte als doch nicht so lebens- und arbeitsfreundlich herausgestellt haben. „Bielefeld ist was für Fortgeschrittene“, so könnte dann der neue Slogan lauten.
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Text: Martina Höke, Bielefeld
Fotos: Sandra Kreutzer, fotomobiel
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