Prof. Dr. Gerrit Hirschfeld, Psychologe an der Hochschule Bielefeld (HSBI), weiß: „In der Sozialwissenschaft gibt es eine große Diskrepanz zwischen der Gültigkeit von Fragebögen und Beobachtungen. Das spiegelt die sogenannte Attitude-Behaviour-Gap wider – Menschen berichten das eine, tun aber eigentlich das andere. Deshalb ist es in der Forschung erforderlich, den Fokus von einfachen Fragen wie ‚Wie wichtig ist Ihnen Umweltschutz?‘ auf die Untersuchung der tatsächlichen Entscheidungen von Personen zu verlagern: Wann sind Menschen bereit, mehr Geld für umweltschonende Produkte auszugeben? Die Schwierigkeit bei Befragungen ist beispielsweise, dass sie voraussetzen, dass Menschen wissen, warum sie was tun. Aber: Menschen sind generell nicht gut darin, ihre Fähigkeiten und ihr Handeln korrekt zu beschreiben – oft halten wir uns für viel rationaler als wir eigentlich sind.“ Die Forschenden an der HSBI hingegen können feststellen, wie sich die Personen tatsächlich verhalten. Dafür nutzen sie unter anderem das Wirtschaftspsychologische Labor. Bewerbungsgespräche oder Tests für Führungskräfte und Entscheidungsträger kann das Team hier auf den Prüfstand stellen. Und: Die Wirtschaftspsychologie-Experten möchten mehr untersuchen als nur das Konsumverhalten: „Wir wollen wissen: Wie können wir Menschen dazu bringen, sich für nachhaltige Lösungen zu entscheiden?“ Die Verhaltensforschung an der HSBI kann dazu beitragen, bestehende Forschungslücken zu schließen, neue Konzepte zu validieren und Handlungsempfehlungen für Unternehmen zu liefern. Wer an Kooperationen interessiert ist, kann sich gerne an transfer@hsbi.de wenden.
www.hsbi.de